Betreuung

Will ein Mensch das Erwachsenenalter erreichen, muss er einen Großteil seiner ersten Lebensjahre behütet werden. Aber was geschieht, wenn diese Art der Betreuung von intelligenten Technologien übernommen wird? Die vergangenen zehn Jahre haben einen starken Zuwachs an Technologien gebracht, die Kinder digital überwachen. Von Socken, die biologische Signale von Babys überwachen bis zur Software, die Jugendliche im Internet verfolgen.

Gleichzeitig ist nicht jeder der Meinung, dass Überwachung stattfinden sollte, und viele versuchen, sich der zunehmenden Verbreitung von Überwachungstechnologien zu widersetzen, indem sie zum Beispiel nicht sofort Handys für ihre Kinder kaufen. Dieses Projekt erforscht Perspektiven für und gegen Überwachung und wie Eltern auf unterschiedliche Weise für ihre Kinder sorgen – mit oder ohne Technologie.

Dieses Postdoktorandenprojekt befasst sich damit, wie neue Formen der Überwachung die Eltern-Kind-Beziehung neu gestaltet. Unter besonderer Berücksichtigung der Verwendung von Aufpass-Apps (Anwendungen auf Smart Devices, die den Standort von Kindern aus der Ferne überwachen) wird untersucht, wie sich diese ursprüngliche Beziehung zwischen Beobachter und Beobachtetem entwickelt. Die Untersuchung findet in Deutschland statt, wo Nutzen und Risiken dieses neuen Wirtschaftszweiges Gegenstand einer hitzigen Debatte sind.

Über die Anthropologin

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Dr. Claire Dungey ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung für Digitale Geisteswissenschaften am King’s College London. 

Claire Dungey arbeitet jetzt in dem von Dr. Vita Peacock geleiteten Forschungsprojekt  “Überwachung und Moralitet: Anthropologien der Überwachung in Deutschland und Großbritannien”. Claire undersucht wie Fürsorge durch intelligente Technologien vermittelt wird und wie neue Formen der App-basierten Überwachung die Beziehungen zwischen Kindern und Eltern in Deutschland neu vermitteln. 

Claire hat einen Doktortitel in Anthropologie von der Universität Aarhus in Dänemark (2015), der auf einer Feldforschung in Uganda über Schulbildung und das Verständnis von Kindern für Freundschaft, Fürsorge und Misstrauen basiert. Sie hat über einen Zeitraum von sieben Jahren mehrere Kurse im Bereich Anthropologie der Bildung und Schulbildung an der Universität Aarhus und der Brunel University London unterrichtet. 

An der Brunel University London (2016-2018) arbeitete sie an einem Projekt über Aspiration und Zukunft in Lesotho, das Feldforschung in Schulen und Familien beinhaltete. Von 2019 bis 21 konzentrierte sie sich auf die Bestrebungen junger Frauen, im Verkehrssektor zu arbeiten, und auf deren Mobilitätsherausforderungen in Tunis, Abuja und Kapstadt, wozu sie junge Frauen als Peer-Forscherinnen ausbildete und arbeitete mit Nichtregierungsorganisationen zusammen, die sich um Veränderungen bemühten. Claire arbeitete mit Gemeindemitgliedern (peer-Forscherinnen) zusammen, die aktiv für das Projekt recherchierten, wann immer dies möglich war, sowohl vor als auch während der Covid-Pandemie – online und vor ort (Durham University). Von 2020-21 während der Koronapandemi,  führte Claire auch Forschungsarbeiten über Zukunftsplanung, soziale Eingliederung, und und Reisen mit dem Fahrrad oder zu Fuß  im Vereinigten Königreich durch.  

Insgesamt interessiert sich Claire für die Erforschung von Mobilitätsfragen, das Reisen von Kindern und die Frage, wie sich Betreuungsbeziehungen in Familien auswirken. 

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